Binder und Kinder

Hillary for President. Ob mit der die Welt ein besserer Ort wird? Na, ich weiß ja nicht. Aber dass sie tiefere Spuren hinterlässt, als ihr zukünftiger Vorgänger, daran zweifle ich keinen Moment. Selbst dessen Frau hat man ja öfter durch die Medien tanzen sehen. Schade eigentlich.

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Das Wetter wird besser. Eine gute Aussicht auf die nähere Zukunft, eine schlechte aus meinem Fenster. 
Dabei ist es vordergründig ganz hübsch anzusehen, die kleinen grünen Knospen an den Ästen, den jeden Moment dabei sind, in einen frischen Blätterberg zu explodieren. Die kleinen weißen und rosa Blüten an den Sträuchern, die Sonne, die alles so schön leuchten lässt. Die entspannten Gesichter. 

Und dann wandert der Blick auf die andere Strassenseite auf den Spielplatz gegenüber, und die Stimmung verdunkelt sich schlagartig. Dort spielen nämlich keine kleinen Kinder mit ihren Eltern, Babysittern oder Altersgenossen. Nein, nein. Dort residiert Frau Binder mit ihrer Entourage.

Frau Binder wohnt in unserem Haus, in der Wohnung gegenüber. Sie ist vor etwas mehr als einem Jahr eingezogen und schien erst eine richtig nette Person zu sein. Ende 40, alleinerziehend mit ihrer jüngsten Tochter, die anderen Kinder schon erwachsen und aus dem Haus.  

Wir hatten ein bißchen Mitleid mit ihr, weil sie vom Staat leben muss mit ihrer behinderten jüngsten Tochter. Und weil ihr Mann -mit dem sie aber wohl nicht mehr verheiratet war - angeblich krebskrank im Hospiz im sterben liegt. Das ist schon ein furchtbares Schicksal, keine Frage. 

Das alles hat sie uns in mehr oder weniger einem Atemzug bei unserm ersten Besuch in ihrer Küche erzählt. Frau Binder ist nämlich ein „Küchenkind“ und regiert ihr Imperium im Winter von dort. 

Im zweiten Atemzug erfuhren wir dann allerdings, dass sie selber nicht einsieht, mehr als zwei Stunden am Tag zu arbeiten, schließlich hätte sie fünf Kinder gekriegt, und unter Adolf hätte es dafür sogar einen Orden gegeben (!!!).
Außerdem erfuhren wir ungefragt, dass ihr zweitältester Sohn wegen Drogengeschichten, für die er aber nichts kann, im Knast sitzt, ihre zwei anderen Töchter alleinerziehend und eine davon gerade auf Mutter-Kind-Entzugskur ist, ihre Enkelkinder nicht mit Ausländern sprechen dürfen und der Älteste -wow- arbeiten geht! …Aber sich seine Freundin sich deshalb nicht offiziell bei ihm anmelden kann, weil sie sonst keine Bezüge mehr bekommt, oder so, und ob sich einer von denen deshalb vielleicht bei uns wohnhaft melden könnte, nur so als Scheinanschrift, damit der Staat ihnen nicht das Hartz4 wegnimmt. 

Ich so: Auf keinen Fall!

Das hat unser Verhältnis wohl von Anfang an etwas getrübt. 
Nennt mich altmodisch, aber ich zahle Steuern, dass ist mein Beitrag dazu, dass andere staatliche Bezüge erhalten können. Soweit, dass ich mich strafbar mache und meinen Briefkasten vermiete, reicht meine Selbstlosigkeit nicht. 

Nennt mich altmodisch, aber ich möchte in meinem Bekanntenkreis keinen Menschen, der seinen Enkeln oder Kindern oder irgendwem verbietet, mit „Ausländern“ zu reden. 

Und schon garkeinen, der gerne einen 1938er Mutterkreuz gehabt hätte. 

Ganz ehrlich: Ich kotze.

Seither belassen wir es bei einem betont höflichen „Guten Tag“.

Und nun bin ich also arbeitsbedingt ans Haus gefesselt, und Binders Clan (der Knasti ist inzwischen entlassen und darf wieder mitmischen), samt zwielichter Gefolgschaft, besetzt den Spielplatz gegenüber. Das ist kein schöner Anblick. 

1 Kommentar:

  1. Man man, manche Menschen sind sich echt für nix zu schade. Und ich, die weniger als Hartz4 hat, weils hier einfach keine passenden Wohnungen gibt, schau zu wie die das nötige bisschen behandeln wie Dreck..

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